Hörbehinderte Menschen

Leben mit einer Hörbehinderung ist eigentlich ganz einfach! Solange man nicht anderen Menschen zuhören muss.

Da wir aber schon lange nicht mehr als Eremiten in den Wäldern leben, sondern interaktiv in einer schnelllebigen Zeit, bleibt uns irgendwann garnichts anderes übrig, als uns mit dem Anderssein auseinanderzusetzen.
Ich glaube, die meisten Menschen, mit denen ich arbeiten durfte, wollten gar nicht schwerhörig sein. Somit war es auch nicht immer einfach, zu akzeptieren, dass das nun mal nicht zu ändern ist. Und dass es besser ist, mit dem eigenen Besonderen umgehen zu lernen, als sich mühsam immer nur anzupassen.

Von der einfachen Beratung bis hin zum Coachen, im Einzel oder in Gruppen. Die Wege zur Akzeptanz sind unterschiedlich, weil eine Hörschädigung auch immer bedeutet, die eigene Identität zu beackern.

Am Ende steht oft das, was ich mir für die Betroffenen wünsche: Akzeptanz nicht unbedingt im Sinne von Annehmen, was man nicht mag, oder einfach Hinnehmen, was man erdulden muss. Nein. Akzeptieren im Sinne von „einverstanden sein, mit dem, was ist. Man muss seine Schwerhörigkeit nicht lieben. Nur aufhören, gegen sie zu kämpfen.

Ein guter Schwerhöriger ist nicht der, er immer versteht. Ein guter Schwerhöriger ist der, der sich kümmert, wenn er verstehen möchte.

Jemand, der einverstanden ist damit, dass er so ist, wie er ist.